Geschichtliches
Allgemeines
Manus (Bedeutung: Mensch / Mann) zeugte mit seiner Frau Ask (Baumstumpf) drei Söhne, die als Begründer der germanischen Stämme galten. Die Söhne waren Istwas, Ingwas und Ermnas.
Die Sugambrer (auch: Sugamber-Sigamber-Sigambrer-Cugerner-Cugernii etc.) glaubten, von Gott Istwas abzustammen und zählten sich deshalb zu den Istväonen, was „in der Mitte liegend“ bedeutet; auch beteten sie die Flussgöttin Tanfana an.
Andere Stämme beteten den Gott Ingwas an. Sie gehörten daher zu den Ingwionen, was „Meeresnähe“ bedeutet.
Weitere Stämme im Binnenland wiederum beteten den Gott Irmin (auch: Ermin) an und gehörten daher zu den Irmionen bzw. Ermionen.
Gebiet der Sugambrer erstreckte sich auf der rechten Rheinseite, nördlich der Ubier, zwischen der Lippe bis zur Sieg. Dort begann dann das Gebiet der Usipeter, welche bis ins Erftal und in die Kölner Bucht angesiedelt waren.
Die Sugambrer wurden von den Römern wegen ihrer Wildheit oft zwangsumgesiedelt. Da die Sugambrer Reste der vor römischen Legionen geflohenen Tenkterer und Usipeter aufnahmen, wollte diese die Sugambrer vernichten. Sie zogen sich in die Sümpfe zurück, wohin die römischen Legionen sie nicht verfolgten. Die Sugambrer waren wegen ihrer Partisanenüberfälle bekannt und fühlten sich auch eingeladen, als die Römer die Region der vernichteten Eburonen zur Plünderung freigab. Mitten in der Plünderung wendeten die Sugambrer sich gegen ein großes römisches Etappenlager westlich der Maas. Die Sugambrer überschritten im Jahre 16 v. Chr. vermutlich nördlich des heutigen Bonn den Rhein. Die Sugambrer eroberten den Legionsadler der 5 Reiter Legion des Clades Lolliana (lollilus) welche nur durch das plötzliche eingreifen einer weiteren anderen römischen Legion ihrer Vernichtung entging.
Kurzfassung der fränkischen Merowinger Geschichte
Das Kerngebiet der Merowinger war vermutlich das Mosel- und Rheingebiet bis nach Westfalen. Dort wurden die Franken auch als erstes im Jahre 240 als Heereshaufen, die den Rhein überschritten, erwähnt. Es gibt aber auch Berichte, dass der Ursprung vermutlich bei den Chamaven und Friesen Stämmen gewesen sein soll.
Fränkische Frühgeschichte im Jahr 257/258 - 358
Fränkische Mittelgeschichte im Jahr
358 – 486/487
Fränkische Spätgeschichte ab dem Jahr 486.
Frühmerowingisch = 450/480 bis 520/530. Im 4. Jh. bezeugten sie, vom Stamm der Salier (Salfranken) abzustammen, denn Salier bedeutet: Stamm / Herrschaft.
Chlodio (auch Chlogio) war der erste namentlich fassbare Merowinger und rex (König) der Salfranken. Er lebte im zweiten Viertel des 5. Jahrhunderts. Über ihn ist nur wenig bekannt. Nach einer Angabe des Geschichtsschreibers Gregor von Tours war er verwandt mit Merowech, dem Vater Childerichs von Tournai. Nach der Fredegar-Chronik war Chlodio der Vater Merowechs, was aber zweifelhaft ist.
Merowech, dem Vater des Childerich, benennen sich die fränkischen Merowinger.
Der Sage nach wurde Merowechs Mutter am Strand liegend von einem Seeungeheuer vergewaltigt, sodass das als göttlich angesehene Ungeheuer als Legitimation Merowechs auf den Königsthron anzusehen war.
Childerich I. († 481 oder 482), auch Childerich von Tournai genannt, war der erste historisch nachweisbare fränkische Kleinkönig bzw. rex aus dem Geschlecht der Merowinger. Er errichtete in den 460er und 470er Jahren sein Herrschaftsgebiet im Nordosten Galliens. Er legte den Grundstein für den Aufstieg des späteren Frankenreiches unter seinem Sohn und Nachfolger Chlodwig.
Chlodwig I. entstammt der Ehe von Childerich und dessen thüringischer Gemahlin Basena und trat als 16-jähriger die Nachfolge von Childerich als „Kleinkönig“ des Kriegerverbandes der Salfranken an.
Es gab insgesamt drei Kleinkönige, nämlich Ragnachar, Childerich und Chararich, die Chlodwig allesamt töten ließ, um seine Macht zu festigen.
Vermutlich etwa 492 heiratete Clodwig die burgundische Prinzessin Chrodechild.
Chlodwig unterwarf während seiner Regierungszeit alle anderen fränkischen reges sowie weitere germanische Stämme gewaltsam. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Seinen Übertritt zum Katholizismus vollzog er wohl nach seinem Sieg über die Allamannen in der Schlacht von Zülpich.
An Weihnachten 498 ließ Chlodwig sich von Bischof Remigius in Reims katholisch taufen.
Dieser sagte zu ihm:
„Beuge demütig dein Haupt, Sugambrer, bete an, was du verbrannt
hast und verbrenne, was du angebetet hast“
Der Sage nach ließ eine Taube eine Flasche mit Öl fallen, welches von da an zur Salbung aller fränkischen Könige benutzt werden sollte.
Das Merowingerreich endete mit dem letzten Merowinger König Childerich III (720 – 751). der von dem Karolinger Franken Karl Martell in ein Kloster verbannt wurde.
Die Germanen zur Römischen Kaiserzeit
Nero Claudius Drusus, geboren 38 v. Chr., als Sohn der Livia, der Frau des späteren Kaisers Augustus, stirbt mit 30 Jahren im Jahr 9 v. Chr. durch einen Sturz vom Pferd an Wundbrand. Germanicus, der Sohn des Drusus, übernimmt den Posten als Feldherr in Germanien. Tiberius, der Bruder des Drusus, nimmt an Feldzügen gegen den Cheruskerfürsten Arminius teil.
der Römer Sueton berichtete, wurde nach der Ermordung des Julius Cäsars durch Erdolchen der erste römische Kaiser Oktavian ausgerufen, der sich später Augustus nannte. Er regierte zusammen mit Agrippa (38 v. Chr.), seinem Schwiegersohn, dem Gründer von Opidum Ubiorum Colonia (heute: Köln). Agrippina war die Enkelin des Agrippa. Sie wurde Frau des Kaiser Claudius (im Jahr 48).
Köln als Kolonie wurde in Colonia Agrippinensis umbenannt.
Im Jahre 16 v. Chr. vernichteten die Sugambrer eine römische Reiterlegion des Feldherrn Lollilus bei Aachen. Kaiser Augustus verhandelte persönlich mit den Sugambrern, die daraufhin die römischen Feldzeichen herausgaben. Horaz besang dieses in einem Lied. Diese Szene ist auf dem Silberbecher von Boscoreale dargestellt.
Im Jahre 8 v. Chr. siedelte Tiberius 40.000 Sugambrer auf der linken Rheinseite im Ubierland (Köln) an.
Im Jahr 9 nahmen die Sugambrer vermutlich an der Varusschlacht teil, wobei die XVII, die XVIII und die XIX Legion (ca. 20 000 römische Legionäre) völlig vernichtet wurden. Arminius hatte als Förderati in Rom als germanischer Adeliger das Kriegshandwerk erlernt. Sein 16-jähriger Bruder Vlavus (Blondschopf) kämpfte weiterhin auf der Seite Roms.
Arminius’ Schwiegervater Segestes lieferte seine Tochter Tusnelda, die mit Arminius nach einem Weiberraub liiert war und ihm den Sohn Tumelikus gebar, an die Römer aus.
Segimund, der Bruder von Tusnelda, war der Sohn des Segestes. Er wurde im Jahr 9 Priester in Agrippa Colonia (Köln). Später ging er aus Unzufriedenheit zu seinem Stamm zurück. Arminius der Cherusker wurde mit 37 Jahren in Italien durch die eigene Verwandtschaft getötet.
Die Cherusker verlangten von Kaiser Claudius, dass Italicus, Sohn des Vlavus (Arminius‘ Bruder) Cheruskerkönig wird. Kaiser Claudius willigte ein. Somit kehrte Italicus im Jahr 47 als römischer Bürger und König der Cherusker nach Germanien zurück. Als die Cherusker ihn später absetzten, konnte er nur mit Hilfe der Langobarden wieder in sein Amt eingesetzt werden.
Die germanischen Völkerschaften standen in mörderischen Kämpfen untereinander und versuchten neues Land zu besiedeln. Die Friesen versuchten vergeblich, in das unbesiedelte Ijsselmeergebiet einzudringen, in dem vorher die Chamaven, die Tubanten und Usipeter gelebt haben.
Die Chauken hatten die Amsivarier zwischen der unteren Weser und der Ems fast völlig vernichtet; die Reste des Stammes irrten nun heimatlos und suchend umher.
Die Chatten (Hessen) im unteren Taunus und hessischen Bergland ging zum Teil in den Kämpfen mit den Hermunduren zugrunde.
Im Jahr 69/70, nach dem Tod von Kaiser Nero, fand der Bataveraufstand unter Julius Civilis und Classicus statt. Kaiser Vespasian eilte nach der Vernichtung seiner Truppen nach Germanien zurück, erstickte den Bataveraufstand mit 8 Legionen und erklärte den Aufrührer Civilis als rechtlos.
Als mächtigste Völkerschaft bewohnten die Brukterer unter ihrer Lachnerin (Chamanin) Veleda das Land östlich des Rheins an der Ruhr und Lippe. Veleda wurde von den Römern wegen des Bataveraufstandes getötet. Ihre Nachfolgerin hieß Gana und wurde mit den Fürsten der Semnonen nach Rom zum Kaiser Domitian eingeladen. Mit Waffengewalt führten die Römer einen von ihnen ausgesuchten Fürsten bei den Brukterern ein. Trotz ihrer ca. 60000 waffenfähigen Männer wurden die Brukterer von ihren Nachbarstämmen, den Chamaven und den Angrivariern, ausgerottet.
Südlich der Brukterer hatten es Reste der Tenkterer im alten Sugambrerland gegenüber der Colonia Agrippinensium (Köln) wieder zu ansehnlichem Volksbestand gebracht.
Der altnordische Glaube
Was wir mit Nordischer Mythologie verbinden, hat seinen Ursprung zuerst in den Aufzeichnungen der EDDA, einem Liederzyklus, der zuerst in Altisländischer Sprache im 8. bis 12. Jahrhundert zusammengetragen und aufgezeichnet wurde. Die Edda ist aufgegliedert in eine Ältere und eine Jüngere Edda, erstere aufgeteilt in Götter- und Heldenlieder, verfasst in Stabreimen, die Jüngere Edda in Prosa, entstanden um 1220, dient im Wesentlichen der Erläuterung der Verse der Älteren Edda und beinhaltet darüber hinaus praktische Tipps und Anleitungen für die damaligen Dichter, die Skalden.
Die Mythologie des Nordens unterscheidet sich grundlegend von der anderer, südlicherer Völker. Geprägt durch ein raues, lebensfeindliches Klima, haben die Nordischen Völker auch ihre Götter hart und unduldsam erschaffen, ist ihr Glaube an das Schicksal und seine Unausweichlichkeit ebenso tief wie fatalistisch. Den Helden, der am Ende immer strahlend triumphiert, wird man hier vergeblich suchen, das Konzept von Schuld, die Vergebung und Sühne nach sich zieht, ebenso. Schuld zieht nur immer neue Schuld nach sich, es gilt das Recht der Blutrache, die immer neue Morde zur Folge hat. Der Held ist sich dessen bewusst, ebenso wie der Unausweichlichkeit seines eigenen Verhängnisses. Edel handelt er trotzdem, will er sich doch seinen Platz im Götterhimmel, Walhalla, sichern.
Heidnisch und barbarisch ist aus heutiger Sicht die Zeit, die in der Edda skizziert wird und heidnisch und barbarisch sind auch die dort beschriebenen Götter und Helden. Erste Anklänge ans Christentum sind rar und eher zufällig. Vergebung ist nicht Tugend, sondern Schwäche. Dementsprechend sind auch die großen germanischen Heldenfiguren, die später nach diesem Vorbild entstehen, wie etwa die Helden der Nibelungensage (Siegfried, Kriemhild, Brunhild, Hagen von Tronje und Co.) oder auch Roland oder Gudrun noch nur in Ansätzen christianisiert.
Es ist eine harte, brutale Welt, in die wir uns mit Betreten des Nordischen Mythenkreises begeben, aber sie ist auch faszinierend. Sie ist kompromisslos gerecht und ihre Götter und Helden sind nur umso bewunderungswürdiger, als sie selbst angesichts des bevorstehenden Verhängnisses niemals aufgeben, das Richtige und Edle zu wollen und zu tun.
Ägir (auch Eagor)
Ein germanischer Meeresgott, Gatte der Ran und Vater von neun Töchtern, den Wogen. Scheinbar gehörte er einem älteren Göttergeschlecht als den Asen oder Wanen an. Um eine sichere Überfahrt über das Meer zu gewährleisten, wurden Ägir Gefangene geopfert.
Alwis ("der Allwissende")
In der germanischen Mythologie ein Zwerg. Er wurde von Thor, des Sohn Odins, überlistet. Alwis sollte für die von ihm für die Götter geschmiedeten Waffen Thors Tochter Thrud zur Frau bekommen. Thor missfiel dies und deshalb dachte er sich einen Wissenstest aus, um die Hochzeit zu verhindern. Als Alwis nach Asgard kam, befragte ihn Thor die ganze Nacht, weil den Zwerg das Sonnenlicht in Stein verwandelte.
Andwari (Alberich)
Ein Zwergenhandwerker.
Angrboda (Angerboda)
("Unheilsbringerin") Eine Reifriesin in der germanischen Mythologie, Lokis Geliebte und Mutter von drei schrecklichen Kreaturen - dem Fenriswolf, der Schlange Jörmungand und der Hel. Die Götter beschlossen schnell zu handeln, als sie von diesem Nachwuchs hörten. Eine Gruppe brach nachts in Angrbodas Halle ein, fesselte sie und brachte ihre und Lokis Kinder nach Asgard. Als erstes verbannte Odin Hel in die Unterwelt, wo sie nun für die nicht ruhmreich Gestorbenen zuständig war. Dann schleuderte er Jörmungand in den Ozean, wo die Riesenschlange durch das Eis brach und in die Tiefe hinabsank. Der Fenriswolf bekam eine magische Fessel und wurde so gefangen gehalten. Obwohl so alle drei unter Kontrolle waren, wusste Odin, dass der Fenriswolf sich zu Ragnarök befreien und ihn vernichten
Asen
Ein Göttergeschlecht in der germanischen Mythologie, neben dem es noch die Wanen gab. Einmal herrschte Krieg zwischen den jüngeren Asen und den älteren Wanen, bis es schließlich zum Frieden kam, der den Asen die größere Macht gab. Um den Frieden zu sichern lebten von da an einige Asen bei den Wanen, und einige Wanen in Asgard, dem Sitz der Asen. Die Asen wurden von Odin angeführt. Dazu gehörten Balder (der blutende Gott), Bragi (der Gott der Redekunst), Forseti (der Gott der Gerechtigkeit), Freyr (der Fruchtbarkeitsgott), Heimdall (der wachsame, dessen zukünftige Aufgabe es war, alle lebenden Wesen mit dem Klang seines Horns zu Ragnarök zu berufen), Hödr (der blinde Gott), Loki (der listenreiche Gott des Feuers und Verbündeter der Reifriesen), Njörd (der Meeresgott und einer von den mit den Wanen ausgetauschten Götter), Thor (der Gott des Donners, dessen mächtiger Zauberhammer die einzige Waffe war, die die Reifriesen fürchteten), Tyr (der Kriegsgott und ein Sohn des Hymir), Vili und Ve (die Brüder Odins), und Vidar (ein Sohn Odins, der dazu bestimmt war, seines Vaters Tod bei Ragnarök zu rächen). Die Göttinnen waren Freyja (die Fruchtbarkeitsgöttin und Zwillingsschwester Freyrs), Frigg (Odins Frau), Sif ( die Frau von Thor) und Idun (die Hüterin der Äpfel der Jugend). Fast allen Asen war ihr Tod bei Ragnarök vorausgesagt.
Asgard
In der germanischen Mythologie der Wohnsitz der Asen. Die Wanen lebten in Wanaheim. Asgards mächtige Mauern wurden von einem Steinmetz namens Hrimthurs erbaut, der für seine 18monatige Arbeit an ihnen, die Hand der Fruchtbarkeitsgöttin Freyja, und dazu die Sonne und den Mond verlangte. Odin setzte, auf Lokis Vorschlag hin, eine Frist von 6 Monaten für die Fertigstellung. Dem Steinmetz wurde das Zugeständnis gemacht, sein magisches Pferd Svadilfari als Gehilfen einzusetzen. Zum Entsetzen der Götter war die Mauer drei Tage vor Ablauf der Frist errichtet, mit Ausnahme eines einzigen Torbogens. Daraufhin verwandelte sich Loki in eine Stute und verführte den Hengst des Steinmetzes. So wurde die pünktliche Fertigstellung verhindert. Der Steinmetz gab sich nun als Reifriese zu erkennen, worauf Thor ihm mit seinem Hammer den Schädel zerschmetterte.
Ask (Askr; "Baumklotz")
Der erste, von Odin, Vili und Ve aus einer Esche zurechtgehauene Mensch. Seine Frau hieß Embla.
Audhumla
Die Urkuh der germanischen Mythologie. Sie erschien zu Beginn der Schöpfung als erstes Tier aus dem Gunnungagap ("die gähnende Leere"). Aus ihrem Euter flossen vier Milchströme, die Ymir, dem ersten Reifriesen und Lebewesen überhaupt, als Nahrung dienten. Von Ymirs Kindern stammten die Reifriesen ab. Während die Kuh salzhaltiges Eis leckte, erschien zunächst das Haar, dann der Kopf und schließlich der ganze Körper eines Mannes - Buri. Dieser hatte bald einen Sohn namens Bor, der die Tochter eines Reifriesen, Bestla, heiratete. Ihre Söhne waren die ersten Götter, Odin, Vili und Ve. Sie kämpften gegen die Reifriesen und erschlugen Ymir. Als der Riese zu Boden ging, überflutete das aus seinen Wunden strömende Blut das Land und ertränkte alle Reifkinder, mit Ausnahme von Bergelmir und seiner Frau.
Aurvandil
Mann von Groa und Gott des Sommers.
Balder (Baldr/ Baldur)
Ein Sohn Odins und der Frigg. Gilt als der "blutende Gott" in der germanischen Mythologie. Mit seiner Frau Nanna hatte er einen Sohn, Forseti, den Gott der Gerechtigkeit. Noch jung wurde Balder von Alpträumen heimgesucht, die alle auf seinen bevorstehenden Tod hinwiesen. In Asgard versuchte man herauszufinden, warum gerade ein so sanftmütiger Gott so leiden musste. Odin ritt auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir ins Totenreich und erfuhr dort von einer Seherin, das Balder von seinem eigenen Bruder, dem blinden Hödr, mit einem Zweig getötet würde. Traurig kehrte er nach Asgard zurück, wo Frigg inzwischen einen Plan ausgeknobelt hatte. Sie reiste durch die neun Welten und nahm allen Dingen den Schwur ab, ihrem Sohn kein Leid zuzufügen. Odin war erleichtert, sah es doch so aus, als ginge der Plan auf. Die Götter probierten die neue Unverwundbarkeit Balders aus, warfen Steine und Speere auf ihn, die ihm tatsächlich nichts antaten. Alle Götter jubelten, bis auf Loki. Er war so erbost darüber, dass er sich in eine alte Frau verwandelte und so in der Halle Friggs auftauchte. Beim Gespräch mit der Göttin erfuhr er, dass sie alle Dinge überredet hatte, mit Ausnahme der Mistel, denn diese kleine und mickrige Pflanze war ihr die Mühe nicht wert gewesen. So machte sich Loki gleich auf den Weg, einige Misteln zu schneiden. Loki kehrte zurück zur Versammlung der Götter, die immer noch alles mögliche auf Balder warfen. Der blinde Hödr beteiligte sich nicht. Ihm gab Loki einen Mistelzweig und führte seinen Wurfarm, er sollte schließlich auch Spaß haben. Balder wurde von dem Zweig durchbohrt und fiel auf der Stelle tot um. Hermod, auch ein Bruder Balders, wurde zu Hel geschickt, um ein Lösegeld für die Herausgabe Balders zu bieten. Inzwischen wurden die Leichen des blutenden Gottes und Nannas, die aus Kummer gestorben war, auf einen Scheiterhaufen in einem Wikingerboot gelegt, das brennend aufs Meer gelassen wurde. In der Unterwelt fand Hermod seinen Bruder. Hel erklärte, dass Balder nur dann gehen könne, wenn alles Tote und Lebende in den neun Welten um ihn weinen würde. Boten wurden ausgesandt und bald weinten sogar die Steine. Aber Thökk, eine alte Reifriesin, weigerte sich. Über diese Weigerung waren die Götter derart empört, dass sie erst nach einiger Zeit bemerkten, dass es sich bei Thökk um den verkleideten Loki handelte, Balder allerdings musste bei Hel bleiben.
Beowulf
Der germanische Held, dem es gelang, zwei Seeungeheuer zu töten. Seine Geschichte spielt in Dänemark, soll ein Neffe des Königs der Jüten gewesen sein. Eines Nachts schlich ein Ungeheuer namens Grendel zum Hof des Königs Hrothgar und verschlang einen schlafenden Krieger. Obwohl von Waffen unverwundbar, wurde Grendel von Beowulf gepackt und in einem mächtigen Griff gefangengehalten, aus dem er sich nur unter Verlust eines Armes befreien konnte. Tödlich verwundet schleppte sich das Monster zu einem nahen See, in dem es lebte. Dort verblutete es schließlich. Tief beeindruckt von Stärke und Tapferkeit des Kriegers, überhäufte Hrothgar Beowulf mit Geschenken. Aber da war noch Grendels Mutter, noch schrecklicher als ihr Kind, mit der keiner rechnete. Sie griff an und fraß erneut einen schlafenden Krieger, wonach sie sich in den See zurückzog. Beowulf tauchte ihr hinterher, worauf ein heftiger Kampf entbrannte, in dem Beowulf sein Schwert verlor. Aber wie Artus hatte er Glück und fand eine Zauberwaffe im Wasser, mit der er das Untier tötete. Nachdem er nun das zweite Mal das Königreich gerettet hatte, kehrte Beowulf in seine Heimat in Südschweden zurück, wo sein Vater regierte. Gegen Ende seiner Regierungszeit griff ein Drache das Land an, worauf Beowulf mit 12 Männern loszog. Doch bald war er allein, denn alle bekamen Angst und rannten davon. Beowulf gelang es, den Drachen schließlich zu töten, aber er selbst starb dabei auch.
Bergelmir
Sohn Thrudgelmirs und Enkel des Ymir. Als Ymir getötet wurde, ertranken alle Reifriesen, bis auch Bergelmir und seine Frau, in dessen Blut. Die beiden retteten sich, indem sie einen hohlen Baumstamm als Boot benutzen. So konnten sie das Geschlecht der Riesen am Leben erhalten, welches nie seinen Hass auf die Götter verlieren sollte. Zu Ragnarök waren die Reifriesen und die Toten aus Hels Reich dazu bestimmt, Ymirs Tod zu rächen.
Bestla
Riesin, Mutter von Odin, Vili und Ve. Siehe auch Bor.
Bifröst
Die dreistrahlige Regenbogenbrücke zwischen Asgard und Midgard (Himmel und Erde). Täglich ritten die Götter über die Brücke, um am Brunnen von Urd Treffen abzuhalten.
Billing
Der Vater von Rind. Gemäß einer Überlieferung der König der Ruthenier. Rind hatte einen so starken Willen, dass es Odin nicht gelang, sie zu betören, vielmehr behandelte sie ihn mit Verachtung, obwohl Billing mit dieser Verbindung einverstanden war. Schließlich gab Rind
Bilskirnir
Thors Halle in Asgard. Sie soll 540 Gemächer gehabt haben.
Bor (Bör, Böri)
Sohn des Buri, Mann der Riesin Bestla und der Vater von Odin, Vili und Ve. Als ein Urgott lebte er in einer Zeit vor der Schaffung der Welt, als es nichts außer Nebel, Eis, Feuer und der Leere Ginnungagap gab. Sein Schwiegervater, der Riese Bolthur, hatte außerdem einen Sohn, der seine Weisheit auf seinen Neffen Odin übertrug.
Bragi
Sohn Odins und der Riesin Gunnlod. Der germanische Gott der Dicht- und Redekunst. Verheiratet war er mit Idun, der Göttin, die die Äpfel der Jugend verwahrte.
Breidablik ("Breitglanz")
Balders Halle.
Brisinger
Auch Bristlinger, waren die geheimnisvollen Besitzer einer goldenen Halskette, dem Brisingamen, welche die Fruchtbarkeitsgöttin Freyjr haben wollte. Sie schlief in vier aufeinanderfolgenden Nächten mit den Zwergen Alfrigg, Dvalin, Berling und Grer, um die Kette zu bekommen. Zurück in Asgard beschuldigte Odin sie, ihre Göttlichkeit beschmutzt zu haben. Zur Strafe musste sie in Midgard - der Welt der Menschen - einen Krieg anzetteln. Freyjr und Odin teilten sich die in der Schlacht gefallenen.
Brünhild
Eine Walküre, die sich Odin widersetzte und deshalb auf die Erde verbannt wurde, wo sie in einem Feuerring gefangengehalten wurde. Als Sirgurd dem Feuer trotzte und ihren Zauberschlaf beendete, verliebten sie sich ineinander. Er gab ihr seinen Ring Andvarinaut, ohne von seinem Fluch zu wissen. Auf einer seiner Reisen wurde er von Krimhild verhext und dazu gebracht, Brünhild zu verraten, indem er zuerst Gudrun heiratete und anschließend Gunner dabei half, Brünhild zu erobern. Als Brünhild Sigurds Verrat entdeckte, plante sie seinen Tod, brachte sich aber dann aus Verzweiflung selbst um.
Buri
Urvater der Götter. Er wurde von Audhumla, der Urkuh, aus dem Eis herausgeleckt. Sein Sohn Bor heiratete eine Reifriesin und hatte mir ihr die Söhne Odin, Vili und Ve.
Draupnir
Odins funkelnder Zauberring, den die Schwarzalben hergestellt hatten.
Einherjar/ Einherier
Die "heldenhaften Toten". Die Walküren sammelten sie von den Schlachtfeldern auf. In Walhall bildeten sie Odins Privatarmee, die er aufbaute, um im Ragnarök zu kämpfen, dem Endkampf zwischen Göttern und Reifriesen auf dem Kampfplatz Vigrid. Bis dahin kämpften diese toten Krieger jeden Tag und hielten jede Nacht ein Festgelage ab, bei dem Wunden, die ihnen am Tag zugefügt worden waren, wie durch Magie heilten.
Embla
Ist nach der nordischen Mythologie die Mutter der ersten Menschen. Sie wurde von Odin, Vili und Ve aus einer Ulme oder Erle geschaffen.
Fafnir
Sohn des Zauberers Hreidmar. Er fiel dem bösen Einfluss des verfluchten Rings Andvarinaut zum Opfer. Weil er den Ring haben wollte, erschlug er seinen Vater. Die Gier machte ihn innerlich und äußerlich zum Ungeheuer, er verwandelte sich schließlich komplett in einen Drachen, um seinen Schatz bewachen zu können. Viele Helden kamen wegen des Schatzes, die meisten fanden aber den Tod. Dann kam Sigurd, bewaffnet mit dem Schwert seines Vaters und unterstützt von Regin. Er überlistete den Drachen und bekam den Unheil
Farbauti ("grausamer Schläger")
War ein Riese und der Vater des Feuergottes Loki. Seine Frau Laufey ("Bauminsel"), ebenfalls Riesin, gebar Loki, als sie von einem Blitzstrahl getroffen wurde, den Fabauti geschleudert hatte.
Fenrir (Fenris)
Sohn Lokis und der Reifriesin Angrboda. Er war der alles verschlingende Wolf. Odin war dazu bestimmt, sein Opfer zu werden. Als ihn die Götter entführt und nach Asgard gebracht hatten, war Fenrir so wild, dass sich nur der Kriegsgott Tyr traute, ihn zu füttern. Odin beschloss, nachdem ihm die Nornen (die Schicksalsgöttinnen) vor seinem Schicksal gewarnt hatten, den Wolf zu zähmen. Es gab jedoch keine Kette, die stark genug war, ihn zu halten. Schließlich fertigten die Zwerge eine magische Fessel an. Diese ließ sich Fenrir aber nur unter der Bedingung um den Hals werfen, dass einer der Götter eine Hand in seinen Rachen legte. Tyr allein war dazu bereit. Fenrir biss seine Hand ab, als er merkte, dass die Fessel hielt. Nun wurde Fenrir gebunden, sein Maul mit einem Schwert aufgehalten, damit er nicht zubeißen konnte. Als er zu Ragnarök aus der Gefangenschaft freikam, war er ein Anblick des Schreckens. Odin wurde von ihm verschlungen.
Fensal
Friggs prächtige Halle.
Fjalar
Er und sein Bruder Galar waren bösartige Zwerge, die den weisen Kwaser töteten, um seine Zauberkraft zu bekommen. In einem Kessel mischten sie sein Blut mit Honig und erhielten daraus Met, der Weisheit verlieh. Aber sie verloren den Met an den Reifriesen Suttung, dessen Eltern sie auch getötet hatten. Suttung prahlte mit seinem Neuerwerb, worauf Odin beschloss ins Land der Reifriesen- Jötunheim- zu gehen, und den Zaubertrank in seinen Besitz zu bringen. Er überredete den Reifriesen Baugi, einen Tunnel durch den Berg zu bohren, in dem Suttung den Met unter Aufsicht seiner Tochter Gunnlod verwahrte. Als das Loch fertig war, wechselte Odin seine Gestalt zu der einer Schlange und kroch schnell zu dem versteckten Schatz. In der Höhle angekommen verwandelte er sich abermals, diesmal in die Gestalt eines gutaussehenden einäugigen Riesen und war drei Tage und Nächte Gunnlods Liebhaber. Die Riesin ließ ihn den Met trinken, worauf er sich in einen Adler verwandelte und nach Asgard flog. Suttung verfolgte ihn, ebenfalls in der Gestalt eines Adlers, aber Odin schaffte es mit knappem Vorsprung.
Forseti
Der germanische Gott der Gerechtigkeit, Sohn Balders und Nannas. Seine Halle Glitnir hatte Säulen aus rotem Gold und ein von innen mit Silber verkleidetes Dach. In ihr hielt er Gericht und schlichtete Streitigkeiten.
Freyja ("Dame", auch Freya oder Frea)
Tochter des Meeresgottes Njörd und Schwester des Freyr. Wichtige Fruchtbarkeitsgöttin (Göttin der Liebe und der Ehe) und Mitglied der Wanen. Nach dem Friedensschluss mit den Asen gingen Njörd, Freyr und Freyja nach Asgard, wo sie als Gäste der Asen lebten. Freyjas größter Schatz war die Halskette der Brisinger, die sie dafür erhielt, dass sie mit den vier Zwergen schlief, die die Kette gefertigt hatten. Durch ihre Schönheit hatte sie zahlreiche Verehrer, darunter auch Ottar, den sie in einen Eber verwandelte. Sie soll eine Magierin gewesen sein, die in Gestalt eines Falken fliegen konnte. Am Ende jeder Schlacht teilten Odin und sie sich die heldenhaften Toten. Odins Anteil ging nach Walhall, während Freyjas Heer in ihrer Halle Sessrumnir lebte.
Freyr („Herr", auch Frey)
Zwillingsbruder der Freyja. Er war neben Odin und Thor einer der Hauptgötter. Vorrangig für die Fruchtbarkeit zuständig, kontrollierte er aber darüber hinaus das Sonnenlicht, den Regen und den Frieden. Sein Beiname "Skirr" bedeutet "der Glänzende". Freyrs Mythos handelt von seinem Werben um Gerda, Tochter des Reifriesen Gymir. Er sah sie und verliebte sich, wusste aber nicht, wie er sie gewinnen sollte, weshalb er krank wurde. Njörd machte sich so große Sorgen, das er Skinir, den treuen Diener, bat, das Problem zu ergründen. Nachdem er es herausgefunden hatte, ging Skinir nach Jötunheim, ins Land der Riesen. Dabei hatte Freyrs Zauberpferd und dessen magisches Schwert. Skinir sollte unter allen Umständen Gerda nach Asgard bringen. Zunächst versuchte er es mit Überredung, bot ihr 11 Äpfel der Jugend, die sie ablehnte. Auch einer von Odins Armreifen brachte kein anderes Ergebnis. Immer entschlossener wurde sie, als er ihr drohte, sie mit dem Zauberschwert zu enthaupten. Erst die Drohung, sie mit einem Zauber, der sie für immer zur Außenseiterin machen würde, zu belegen, brachte sie dazu sich Freyr zu versprechen und ihn neun Tage später in einem Wald zu treffen. Seine Liebe erfüllte sich letztendlich.
Frigg (Frogga/ Frija/ Fricka)
Die Tochter der Erd- und Atmosphärengöttin Fjorgyn, Frau des Götterkönigs Odin und Mutter Balders. Nach ihr wurde der Freitag benannt. Sie war eine Fruchtbarkeitsgöttin, die sich weigerte, die Zukunft vorauszusagen, obwohl sie sie kannte. Sie lebte in ihrem Heim Fensal unter Linden. Dort spinnte und webte sie.
Fylgien
Schutzgeister in Tiergestalt, die den Menschen ein ganzes Leben lang begleiteten. Sie zeigten sich ihrem Schützling erst kurz vor dem Tod, worauf sie sich von ihm lösten und hinweg schwebten.
Gefion (Gefinn/ Gefijon)
Germanische Fruchtbarkeitsgöttin, ähnlich Freyja oder Frigg. Ihr Name bedeutet "geben". Meist stellte man sie sich als Jungfrau vor, sie war auch die Schutzherrin der Jungfrauen nach deren Tod. Ihr Mythos handelt vom Pflügen, bezugnehmend auf ein altes Ritual, nach dem in jedem Frühling ein symbolisches Stück Land gepflügt wurde. Als alte Bettlerin verkleidet gelang es ihr, mit einer List, König Gylfi von Schweden ein großes Stück Land abzunehmen. Als Gegenleistung für Gastfreundschaft bot ihr der König so viel von seinem Königreich, wie sie mit vier Ochsen innerhalb eines Tages und einer Nacht pflügen konnte. Mit ihren vier, in Ochsen verwandelten, Riesensöhnen, schnitt sie die ganze Insel Seeland (Teil des heutigen Dänemarks) vom Festland ab.
Geirrod
Reifriese und Vater von zwei Töchtern- Gjalp und Greip. Er war einer von Thors gefährlichsten Gegnern. Einmal wurde Loki, ein ständiger Begleiter Thors, in Gestalt eines Falken von Geirrod gefangen genommen. Lokis einzige Möglichkeit, dem Tod zu entrinnen, war sein Versprechen, Thor in Geirrods Halle zu bringen - ohne Zaubergürtel und magischen Hammer, die den Gott vor den Reifriesen schützten. Thor traute Loki und ging mit. Unterwegs rasteten sie bei einer freundlichen Riesin namens Grid, die Thor warnte, während Loki schlief. Sie lieh dem Gott ihren eigenen Kraftgürtel, magische Handschuhe und ihren Zauberstab. Als Thor und Loki bei Geirrod ankamen dauerte es auch nicht lange, bis seine beiden Töchter versuchten Thor umzubringen. Mit Hilfe des Zauberstabes gelang es Thor die beiden Riesinnen zu zerquetschen. Als Geirrod selbst erschien, schleuderte er eine rotglühende Eisenkugel auf Thor, die dieser aber mit den Handschuhen auffangen konnte. Wütend warf er die Kugel zurück, die eine Eisenkugel durchdrang und dann tief in Geirrods Magen flog. Dann schlug der Donnergott mit seinem Zauberstab gegen die Diener der Reifriesen los.
Gerda (Garta)
Eine schöne Reifriesin, Tochter Gymirs und Frau des Fruchtbarkeitgottes Freyr. Siehe auch Freyr.
Ginnungagap ("gähnende Leere")
Sie lag zwischen den Reichen des Feuers und der Kälte. Als die warme Luft aus dem Süden auf die Kälte des Nordens traf, begann das Eis der Ginnungagap zu schmelzen. Aus den Tropfen entstanden der Reifriese Ymir und die Urkuh Audhumla. Die Urkuh leckte Buri (siehe auch Audhumla und Buri) frei, den Urgroßvater der Götter. Seine Enkel Odin, Vili und Ve töteten Ymir und brachten seinen Leichnam in die Mitte des Ginnungagap, wo sie aus seinem Körper Midgard, die Welt der Menschen, erschafften. Aus Ymirs Fleisch wurde die Erde, aus seinen Knochen die Gebirge, seinen Zähnen Felsen und Steine, aus seinem Haar Bäume und sein Blut verwandelte sich in die Seen und Meere. Die Brüder benutzten seinen Schädel, um den Himmel zu formen, deren vier Eckpunkte von den Zwergen Nordi, Sudri, Austri und Westri gestützt wurden.
Gjalp ("Heulerin")
Reifriesin, eine Tochter des Geirrod, die gemeinsam mit ihrer Schwester Greip versuchte, Thor zu töten (siehe auch Geirrod).
Glitnir
Forsetis Halle in Asgard.
Gna
Götterbotin, genauer Freyas Botin. Sie überbrachte die Botschaften auf ihrem Pferd Hofwarpnir ("Hufwerfer").
Grendel
Ein Seeungeheuer, das durch Waffen nicht verwundet werden konnte. Tyrannisierte das Königreich Dänemark. Wurde von Beowulf getötet (siehe auch Beowulf).
Grid
Freundliche Reifriesin, die Thor bei seinem Kampf gegen Geirrod half. Laut einiger Überlieferungen soll sie mit Odin einen Sohn gehabt haben, den stillen Gott Vidar. Für ihn fertigte sie einen besonderen Schuh, der es ihm ermöglichte, im Rachen des Fenriswolfes zu stehen (siehe auch Geirrod, Vidar).
Groa
Seherin und Frau von Aurvandil. Dessen gefrorenen Zeh warf Odin in den Himmel, wodurch er sich in einen Stern verwandelte. Einige halten ihn für einen Fruchtbarkeitsgott aus den Feuchtgebieten. Groa selbst versuchte nach Thors Kampf mit dem Frostriesen Hrungnir, Wetzsteinsplitter aus dem Kopf des Donnergottes zu entfernen. Die waren entstanden, als Hrungnirs dreieckiger Stein mit dem Hammer Thors zusammenstieß. Groa war aber so aufgeregt, als Thor ihr von der Heimkehr ihres verlorengegangenen Mannes berichtete, dass sie es nicht schaffte, den Zauber zu vollenden und darum einige Splitter in Thors Kopf zurückblieben.
Gungnir
Odins magischer Wurfspieß. Gefertigt wurde er von den Söhnen des Zwerges Ivaldi, und zwar zur gleichen Zeit, wie eine Perücke aus gesponnenem Haar, die der Feuergott Loki als Ersatz für das goldene Haar von Thors Frau Sif in Auftrag gegeben hatte. Loki hatte sich einen Spaß erlaubt und ihr ihre schönen Locken abgeschnitten. Nachdem die Zwerge die Perücke gefertigt hatten, beschlossen sie, sich bei den Göttern einzuschmeicheln, indem sie in ihrem Schmelzofen ein Schiff für Freyjr und einen Speer für Odin schmiedeten - einen Wurfspieß, der ebenso stark wie schlank war und niemals sein Ziel verfehlte.
Harbard ("Graubart")
Ein miesepetriger Fährmann. Als Thor ihn aufforderte, ihn über einen tiefen Fluss zu bringen, bekam er auf seine Anfrage nur Beleidigungen zu hören. Thors rasende Wut brachte nichts, da sich der Fährmann einfach vom Ufer fernhielt. Thor war es in seinem Zorn entgangen, dass es sich bei dem Fährmann in Wirklichkeit um seinen Vater Odin handelte. Die Begegnung zeigt die Charaktere: den hinterhältigen Unruhestifter und Angeber Odin im Vergleich zu dem hitzköpfigen, aber ehrlichen und anständigen Thor.
Heimdal
Sohn von neun Müttern und Späher der germanischen Götter. Ursprünglich wohl ein allwissender Himmelsgott, der Gras und Wolle wachsen hören und über hundert Kilometer weit sehen konnte. Er stand auf Bifröst, der dreistrahligen Brücke, die Asgard und Midgard (Götter- und Menschenwelt - Himmel und Erde) verband, bereit sein Horn Gjall zu blasen zum Ragnarök, wenn er als letzter im Zweikampf gegen Loki fallen würde. So war auch sein Tod vorausgesagt. Er verkleidete sich als Rig, der Sterbliche, der die drei sozialen Gruppen - die Adligen, Bauern und die Sklaven- einteilte. Als Rig besuchte der Gott drei Häuser in Midgard, wo er zum Vater hübscher Kinder für den Adel, kräftiger Kinder für die Bauern und hässlicher Kinder für die Sklaven wurde.
Hel
Tochter Lokis und der Reifriesin Angrboda (siehe auch). Sie war die Herrscherin über die Unterwelt- ebenfalls Hel genannt. Dorthin hatte sie Odin verbannt. Einmal dort angekommen, wurde ihre Macht schnell größer als die Odins. Als Balder starb, weigerte sie sich ihn herauszugeben. Ihre Brüder - der Wolf Fenrir und die Schlange Jörmundgand- waren genauso schrecklich wie sie. Sie selbst war zum Teil verwest, ihr Gesicht und ihr Oberkörper entsprachen dem einer lebendigen Frau, ihre Schenkel und Beine die einer Leiche. Hels Thron war als Krankenbett bekannt, ihre Untertanen waren die, die durch Krankheit und Alter starben.
Hermod (Hermodr)
Sohn von Odin und Frigg, Bruder Balders. Er war ein göttlicher Bote. Nach Balders Tod wurde er zu Hel geschickt, um die Herausgabe zu erbitten (siehe auch Balder).
Himinrjot (Himinbrioter, "Himmelsbrüller")
War der Anführer der riesigen schwarzen Ochsen des Hymir. Mit Himinrjot fischte Thor nach der Seeschlange Jörmungand. Trotz der enormen Größe des Tieres hatte Thor keine Probleme, ihm den Nacken zu brechen, worauf er den Kopf als Köder benutzte.
Hnoss
Tochter von Odin und Freya. Nach ihr wurde alles benannt, was schön und edel war.
Hödr (Hödur/ Höd)
Sohn von Odin und Frigg. War der blinde Gott der germanischen Mythologie. Nachdem er, durch Loki geführt, seinen Bruder Balder getötet hatte, und klar wurde, dass dieser bei Hel bleiben musste, wurde er zur Strafe ebenfalls dorthin geschickt. Nach Ragnarök sollten Balder und Hödr aus der Totenwelt zurückkehren, versöhnt (siehe auch Balder).
Hogni
Er und sein Bruder Gunner freundeten sich mit dem Helden Sigurd an, der einen unheilbringenden Schatz besaß - den Ring Andvarinaut. Unter dem Einfluss dieses Kleinods hatte er die Walküre Brünhild verraten. Sie bat die Brüder um Hilfe, und durch den Fluch verhext, bereiteten sie Sigurds Tod vor. Als die Brüder jedoch das Vermögen erbten, waren sie wiederum verdammt und fielen den Atli zum Opfer, die das Gold wollten (siehe auch Brünhild).
Honir (Hönir)
Ein Mitglied des Göttergeschlechts der Asen und Bruder Odins. Neben seiner Entscheidungsunfähigkeit waren seine langen Beine ein zweites Merkmal. Er wurde nach dem Friedensschluss zu den Wanen geschickt, für die er eine große Enttäuschung war, den bei Entscheidungen jeder Art verlies er sich immer auf den weisen Mimir, einen weiteren Asen. Aus diesem Grund töteten die Wanen Mimir und schickten seinen Kopf zu den Asen zurück. Manche Versionen der germanischen Schöpfungsgeschichte zeigten Honir als den Gott, der den Menschen ihre Sinne verlieh.
Hreidmar (Reidmar)
Ein magiebegabter Bauer und Vater von Reginn, Fafnir und Otter. Als Otter- ein Gestaltwechsler- von Loki getötet wurde, verlangte Hreidmar eine Entschädigung. Loki sollte so viel Gold bringen, wie man bräuchte, um Otters abgezogene Haut innerlich und äußerlich zu bedecken. Loki brachte den Schatz des Zwerges Andwari an sich, den dieser aber mit einem Fluch belegte. Hreidmar war von dem Gold so angetan, dass er sich um den Fluch nicht kümmerte. Aber Fafnir wollte den Schatz ebenfalls und brachte seinen Vater um. Fafnir verwandelte sich in einen Drachen, um seinen Schatz zu bewachen, worauf Reginn Sigurd bat, ihn zu töten. Reginn kam ebenfalls um (siehe auch Fafnir).
Hrungnir
Stärkster der Reifriesen und Besitzer eines prächtigen Hengstes - Gullfaxi (Goldmähne). Er forderte Odin, als dieser mal wieder durch die neun Welten zog, zu einem Pferderennen auf. Odin auf seinem Sleipnir gewann knapp gegen Hrungnir auf seinem Gullfaxi. Sie waren bei dem Rennen bis nach Asgard gekommen, wo Hrungnir zur Rast eingeladen wurde, bevor er nach Jötunheim zurückkehrte. Hrungnir trank zuviel Starkbier, worauf er übermütig wurde. Thor kehrte zurück und erhob seinen magischen Hammer gegen den Aufmüpfigen, der erkannte, dass er ohne eigene Waffen leicht getötet werden konnte. Deshalb forderte er Thor zu einem Zweikampf an der Grenze zwischen Asgard und Jötunheim heraus. Thor willigte bereitwillig ein, obwohl Kopf, Herz und Schild des Riesen aus Stein waren. Die Reifriesen waren stolz und besorgt ob des Duells, denn sie hatten angst, dass dem Mächtigsten von ihnen etwas passieren könnte. Aus diesem Grund formten sie aus Lehm einen riesigen Mann, der Thor schon durch sein Aussehen erschüttern sollte. Mit dem Herz einer toten Stute wurde er zum Leben erweckt, genannt Nebelwade. Neben diesem Riesen stand nun Hrungnir und erwartete Thor. Der Reifriese wusste, dass er Thors Hammer ausweichen musste, er hielt seinen scharfen Wetzstein bereit. Sobald Thor in Reichweite war, schleuderte er seinen magischen Hammer, Hrungnir reagierte blitzschnell und warf seinen scharfen dreieckigen Stein. Die Waffen trafen sich mitten in der Luft, und obwohl der Hammer den Wetzstein ebenso zerschmetterte wie dann Hrungnirs Schädel, trafen einige Splitter den Kopf des Gottes (siehe auch Groa).
Hugi ("Gedanke")
Ein junger Reifriese, der Thors menschlichen Diener Thjalfi bei einem Wettrennen besiegte.
Huginn ("Gedanke") & Muninn ("Erinnerung)
Waren die Raben des germanischen Götteroberhauptes Odin. Odin entsandte die Raben täglich, damit sie ihm aus den neun Welten berichteten.
Hymir ("der Finstere")
Ein Reifriese und Vater des Kriegsgottes Tyr. Hymir besaß einen riesengroßen Kessel, so tief, dass man damit Götter für sämtliche Götter brauen konnte. Ohne diesen Kessel gab es für den Meeresgott Ägir keine Möglichkeit, sich gegenüber den anderen Göttern gastfreundlich zu zeigen, weshalb auch Thor und Tyr ausgesandt wurden ihn zu borgen. Nach einem Essen und einem Angelausflug verschwand Thor mit dem Kessel. Als Hymir und ein paar Riesen ihm folgten, und versuchten den Kessel zurückzubekommen, warf Thor seinen Hammer und alle wurden getötet.
Idun, Idunnor oder Iduna
Die Göttin, die die Äpfel der Jugend verwahrte. Sie war die Gattin von Bragi, dem Gott der Dichtkunst.
Jörmungand
Schlangensohn des Feuergottes Loki, Bruder von Fenrir und Hel (siehe auch Angrboda). Odin ließ diese Monster- Kinder entführen und nach Asgard bringen. Zu Ragnarök sollte Jörmungand auf die Erde kommen und von Thor erschlagen werden.
Jötunheim
Das Land, das die Reifriesen von Odin und seinen Brüdern während der Schöpfung bekamen. Mit seinem Hauptsitz Utgard war dies eine der neun Welten, die vom kosmischen Baum Yggdrasil abgeschirmt wurde. Die anderen waren Asgard - Wohnsitz der Asen -, Wanaheim - Wohnsitz der Wanen-, Alfheim- das Land der Lichtelfen-, Nidavellir- das Land der Zwerge-, Midgard - die Heimat der Menschen-, Svartalfheim - das Land der Dunkelfeen-, Hel- das Reich der unwürdigen Toten-, und Nilfheim - das kalte Land unter Yggdrasils Wurzeln.
Kwasir (Kwaser)
Allwissendes Geschöpf, welches aus dem vermischten Speichel der Asen und Wanen entstand. Es wurde von den Zwergen Fjalar (siehe auch) und Galar getötet. Sie stellten aus seinem Blut Met her.
Lif und Lifthrasir
"Das Leben und der nach dem Leben Strebende". Waren die Frau und der Mann, die sich zum Ragnarök, im kosmischen Weltenbaum Yggdrasil verstecken sollten, denn sie waren dazu bestimmt die Katastrophe zu überleben und danach eine neue Erde zu bevölkern. Diese Erde sollte wie eine Vulkaninsel aus dem Meer aufsteigen.
Loddafnir
In der germanischen Mythologie ein Mensch, der die Weisheit der Götter erlernte. Er ging zum Brunnen von Urd, wo die Götter täglich Versammlungen abhielten, und wohnte in Walhall. Sein Mythos berichtet über das Wissen, das er dort erwarb - eine Mischung aus alltäglichen Ratschlägen und Aberglauben, wie z.B. Methoden zum Schutz vor Hexerei.
Loki (ab und zu auch Lopt)
Der germanische Gott des Feuers und Sohn der Riesen Farbauti und Laufey. Er war der personifizierte Unruhestifter, Betrüger und Gestaltwechsler. Da er immer bösartiger wurde banden ihn die Götter schließlich in einer Höhle fest- bis zum Anbruch des Ragnarök. Loki war zweimal verheiratet, zum einen mit der Riesin Angrboda (siehe auch), anschließend mit Sigyn, mit der er zwei Söhne hatte - Wali und Narvi. Als das Ragnarök anbrach führte Loki die Armee des Bösen in die letzte Schlacht, gegen die Götter. Er selbst sollte durch Heimdall den Tod finden.
Magni ("der Mächtige")
Sohn des Donnergottes Thor und der Riesin Jarnsaxa, Bruder von Modi. Nach dem Ragnarök sollten Magni und Modi gemeinsam Thors mächtigen Hammer Mjöllnir erben.
Mimir
Ein weiser Gott, der nach dem Friedensschluss zu den Wanen geschickt wurde, um den Frieden zu besiegeln. Da die Wanen sich betrogen fühlten, schnitten sie ihm den Kopf ab und schickten ihn den Asen. Odin bestrich den Kopf mit Kräutern, so sollte er niemals verwesen. Anschließend sprach er einen Zauber aus, um ihm seine Sprache wiederzugeben.
Mjöllnir
Thors magischer Hammer. Wurde von den Zwergen Brokk und Eitri gefertigt. Er diente der Zerstörung, der Fruchtbarkeit und Wiederbelebung. In den Händen des Donnergottes stellte er für die Götter einen Schutz gegen Feinde - Reifriesen- dar.
Nerthus
Germanische Göttin. Nach Tacitus eine bedeutende Göttermutter, die auf einer friesischen Insel einen heiligen Hain besaß.
Nidhögg (Niddhöggr - Neiddrache)
Nidhögg war der Drache, der an einer der drei Wurzeln Yggdasils lebte, in Nilfheim. Dort zerfetzte er Leichen und fraß sie. Zwischen den Bissen schickte er dann das Eichhörnchen Ratatoskr auf den Weltenbaum, um Unfrieden zu stiften. Ratatoskr störte und beleidigte dort zwei Vögel, einen Adler und einen Habicht. Nidhögg selbst nagte zwischendurch an Yggdrasils Wurzeln, wenn er das tote Fleisch über hatte, in der Hoffnung damit dem Kosmos zu schaden. Beider Schicksal war es, das Ragnarök zu überleben.
Njörd
Der germanische Gott des Meeres, Mitglied der Wanen und Vater der Fruchtbarkeitsgottheiten Freyr und Freyja. Nach dem Friedensschluss lebten die drei bei den Asen. In zweiter Ehe heiratete Njörd die Reifriesin Skadi, die ihn wegen seiner schönen Füße erwählte. Die beiden konnten sich allerdings nicht einigen, wo sie leben sollten. Njörd fand Jötunheim kalt und öde, Skadi missfielen Lärm und Unruhe, die in Njörds Halle Noatun in Asgard herrschten, denn dort wurden Schiffe gebaut. Nachdem sie an jedem der beiden Orte neun Nächte verbracht hatten, beschlossen sie, getrennt zu leben. Skadi ging ihren Lieblingsbeschäftigungen nach - jagen auf Skiern -, während Njörd wieder sein Leben im Meer führte.
Nornen (Nornier)
Die germanischen Schicksalsgöttinnen. Die ursprünglichste Norne war Urd (Schicksal). An ihrem Brunnen, unter einer Wurzel Yggdrasils, fanden die täglichen Götterversammlungen statt. Die beiden anderen Nornen sind Verdandi (Gegenwart) und Skuld (Zukunft). Die
Odin (Wodan)
Der oberste Gott der germanischen Mythologie, Sohn von Bor, Enkel von Buri. Besonders stark wurde er von den Wikingern verehrt und erlangte so im 8. und 9. Jh. große Bedeutung. In dieser Zeit verdrängte Odin scheinbar Tyr. Odin erschien als Idol des harten Kriegers. Nur er hatte die Macht, Männer in rasende Wut zu versetzen, so dass Furcht und Schmerz vergessen wurden, und sie sich nackt in den Kampf stürzen konnten. Aber er war nicht nur der Gott des Krieges und Heldentodes, er war auch der der Magie und Weisheit. Für die anderen Götter war er wie ein Vater. Häufig wurde er als einäugiger graubärtiger alter Mann dargestellt. Ein Auge hatte er in Mimirs Brunnen geworfen, um von dessen enormer Weisheit trinken zu dürfen. Er erlangte aber auch Weisheit, indem er sich neun Tage lang an den Weltenbaum Yggdrasil hängte. Dieser freiwillige Tod und seine folgende magische Auferstehung, verliehen Odin größere Weisheit als allen anderen. Neben seiner Frau Frigg in Asgard hatte Odin viele weitere Frauen und zeugte zahlreiche Kinder, darunter seine Söhne Thor, Balder, Hödur und Wali.
Ottar
Der menschliche Liebhaber der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Freyja. Soll ein entfernter Nachfahre des Helden Sigurd (Siegfried) gewesen sein. Freyja verwandelte ihn in einen Eber, um ihn in Asgard bei sich haben zu können, und ritt sogar auf ihm. Vielleicht war er Anführer einer Kriegsschar.
Ragnarök
Die germanische Götterdämmerung.
Ratatoskr (Ratatöskr)
Ein Eichhörnchen und Bote von Nidhögg (siehe auch).
Rind
König Billings Tochter und Odins Geliebte, der dieser in häufig wechselnder Verkleidung auflauerte. Hatte mit Odin den Sohn Wali, der Balders Tod rächen sollte.
Saga
Wohl eine Gestalt der Freya (siehe auch). Als Saga wohnte sie in Sökkwabekk ("Sinkebach"). Hier reichte sie Odin täglich einen Trank in einer goldenen Schale.
Sif
Frau Thors. Ihr Sohn Uu, aus erster Ehe, war Gott des Bogenschießens und Skilaufens.
Signy
Wolsungs Tochter. Sie wurde gegen ihren Willen mit Gotenkönig Siggeir verheiratet. Als sie ihren Vater und ihre zehn Brüder vor Siggeirs heimlichen Plänen warnen wollte, wurde sie im Wald überfallen und an einen gefällten Baum gefesselt. Jede Nacht fraß ein Wolf einen von ihren Brüdern auf, nur der jüngste, Sigmund, überlebte. Signys Sklavin rieb Sigmunds Gesicht mit Honig ein, damit der Wolf nur an ihm leckte, nicht biss. So konnte Sigmund die Zunge mit den Zähnen festhalten und den Wolf überwältigen. Signy half Sigmund bei seiner Rache. Verkleidet schlief sie sogar mit ihm und bekam mit ihm einen Sohn, Sinfiotli. Ihn gab sie später in Sigmunds Obhut, aber die beiden wurden von Siggeir gefangengenommen. Ein Zauberschwert befreite sie und tötete Siggeir und seine Söhne. Signy wählte den Freitod im brennenden Palast der Goten, verriet Sigmund zuvor aber, wer Sinfiotlis Vater war.
Sigurd (Siegfried)
Nordischer Held, ähnlich dem keltischen König Artus. Er war Regins Pflegesohn und Schmied am Hof Königs Hjalpreks in Jütland. Der schickte ihn aus, einen Goldschatz zu holen. Regins Vater Hreidmar hatte diesen Schatz, vom Zwerg Andvari, an sich gebracht. Regin und sein Bruder Fafnir hatten Hreimdar umgebracht, um den Schatz zu rauben. Fafnir beanspruchte das Kleinod und wurde zum Drachen. Sigurd gelang es, das Monster zu töten. Er erlangte Reichtum und Weisheit. Als er merkte, dass Regin ihn wegen des Goldes töten
Sigyn (Sigunn/ Sigryn)
Die treue Frau Lokis und Mutter seiner Söhne Narwi und Wali. Sie hielt zu Loki, trotz seiner ganzen Untaten, und tat alles, um seine Qualen in der Höhle, in der er von den Göttern angekettet worden war, zu lindern.
Sindri ("Schmied")
Ein kunstfertiger Zwerg.
Skadi (Skade, "Zerstörung")
In der nordgermanischen Mythologie die Gattin des Meeresgottes Njörd (siehe auch) und Tochter des Riesen Thiazi. Als die Asen ihren Vater töteten, weil er die Äpfel der Jugend gestohlen hatte, ging sie bewaffnet nach Asgard, um Genugtuung zu fordern. Als ihr Gold geboten wurde, lehnte sie ab. Sie verlangte einen Ehemann und einen Sack Gelächter als Blutgeld. Die Götter stimmten zu, Bedingung war, das Skadi ihren Ehemann nach dessen Füßen aussuchte. Sie glaubte, dass die schönsten Füße Balder gehörten, musste dann aber feststellen, dass sie Njörd gewählt hatte.
Skirnir ("Leuchten, Strahlen")
Der Knecht Freyrs. Als dieser sich unsterblich in die Riesin Gerda verliebte und sie heiraten wollte, versprach er Skirnir sein Pferd und sein magisches Schwert. Er sandte seinen Diener nach Jötunheim, wo dieser für ihn warb. Siehe auch Freyr und Gerda.
Skoll
Laut germanischer Mythologie ein Wolf, der die Sonne in ihrem Lauf am Himmel verfolgte. Beim Ragnarök sollte er die Sonne fangen und verschlingen. Kurz davor sollte die Sonne eine ihr gleiche, schöne Tochter gebären. Diese "Tochtersonne" sollte nach der Katastrophe die neue, aus dem Meer aufsteigende Welt erleuchten. Hati, ein anderer Wolf, jagte den Mond. Beide sollten Söhne einer im Eisenwald lebenden Riesin sein.
Sleipnir ("der Gleitende")
Achtbeiniges Pferd Odins. War Nachkomme vom unheimlich starken Hengst Svaldifari und dem Gestaltwechsler Loki, der sich in Gestalt einer Stute dem Hengst gezeigt hatte. Sleipnir konnte über Wasser und durch die Lüfte galoppieren, er war schnell genug, jedes andere Pferd abzuhängen. Im Ragnarök ritt Odin auf ihm.
Suri ("Schwarz")
Ein Feuerriese mit Flammenschwert, der im Ragnarök die Welt in Brand setzen sollte. Die neun Welten wurden so zu Flammenwelten, in denen Götter, Eisriesen, die Toten, die Lebenden, Monster, Zwerge, Elfen und Tiere zu Asche verbrennen sollten. Drauf sollte die Erde im Meer versinken und später aus den Tiefen neu emporsteigen.
Tanngniosir (Zähneknisterer) und Tanngrisnir (Zähneknirscher)
Die beiden Ziegenböcke, die Thors Streitwagen zogen, dessen Rumpeln auf der Erde als Donner zu hören war. Die beiden waren ein ständiger Fleischvorrat, aber nur, wenn man bei der Zubereitung die Knochen ganz ließ. Thor strich dann mit seinem Zauberhammer über Haut und Knochen, worauf die Tiere wiedererweckt wurden.
Thialfi
Er und seine Schwester Roskava waren Bauernkinder und Diener Thors. Als Thor und Loki einmal durch Midgard kamen, rasteten sie in einem Bauernhaus, wo es Thors Ziegen zum Abendessen gab. Er hatte sie auf die Knochen hingewiesen, da aber Thialfi lange nicht mehr satt geworden war, zerbrach er einen Oberschenkelknochen und saugte das Mark aus. Als Thor am nächsten Morgen mit seinem Hammer die Ziegen wiedererweckte, bemerkte er ein Lahmen. Er war so böse darüber, dass er drohte, den Hof zu zerstören. Besänftigt war er erst, nachdem man ihm Thialfas und Roskavas Dienste anbot.
Thor (Donar)
Germanischer Donnergott, Sohn Odins und Fjorgyns (die Erdgöttin). Nach ihm wurde der Donnerstag genannt. Er war riesengroß und bärenstark, liebte den Wettkampf und das Kräftemessen. Seine Zauberwaffen waren ein Hammer, ein Donnerschlag, eiserne Panzerhandschuhe und ein Gürtel, der ihn noch stärker machte. Er war der kräftigste germanische Gott, verlässlicher Beschützer der anderen Götter vor den Riesen. Im Ragnarök sollte er durch das Gift der Seeschlange Jörmungand sterben, aber erst, nachdem er das Ungeheuer getötet hatte.
Thrud ("Kraft")
Tochter Thors und seiner Frau Sif. War dem Zwerg Alwis als Leistung für seine Werke versprochen. Thor wendete ihr Schicksal ab, indem er Alwis in ein Gespräch verwickelte. Im Morgengrauen wurde der Zwerg durch die Sonne in Stein verwandelt.
Thrudheim (Thrudwang)
Reich des Donnergottes Thor und Teil von Asgard. Bereich der Kraft und Macht.
Tyr (Ziu/ Tir/ Tiv/ Tiwas/ T[e]iwaz)
Germanischer Gott, Sohn Odins und Frigg. Die Angelsachsen nannten ihn Tiw, daher der Tuesday (Dienstag). Er stand Odin sehr nah und erhielt wie dieser Gehängte als Menschenopfer. Wahrscheinlich war er ursprünglich ein Himmelsgott, später wurden diese Kräfte Odin und Thor zugeschrieben. Tyr kettete den Fenriswolf an und verlor dabei eine Hand. Im Ragnarök sollte er mitkämpfen, der Höllenhund Garm, der am Eingang zum Hel wachte, sollte ihm an die Kehle springen, beide sollten dabei umkommen.
Ullr
Der fröhliche Wintergott und ein begabter Bogenschütze.
Urd (Wyrd, "Schicksal, Vergangenheit")
Eine der drei Nornen (germanische Schicksalsgöttinnen). Nach ihr war auch der Brunnen unter einer Wurzel Yggdrasils benannt. Auch die germanischen Götter standen nicht außerhalb des Schicksalsverlaufes. Urd weissagte Odin seinen Tod durch den Fenriswolf.
Utgard ("entlegener Ort")
Die Riesenburg Jötunheim.
Vigrid
Die Ebenen, auf denen der letzte Kampf zwischen Göttern und Riesen stattfinden sollte. Sie waren ca. 700 km lang und breit, sollten aber dennoch von den Kriegsscharen ganz gefüllt werden.
Walhall (Walholl)
Die Stätte der Einherjar, der ruhmreich auf dem Schlachtfeld gefallenen Krieger. Odin hatte die Walhall in Asgard mit fünfhundert Türen gebaut, jede einzelne Tür so breit, dass achthundert Mann in einer Reihe hindurchgehen konnten, damit sie beim Ragnarök schnell ausrücken konnten, um erneut zu fallen, diesmal aber an der Seite der Götter. Vor der Aufnahme in Walhall musste man durch die Tür Walgrind ("das heilige Tor der Gefallenen") gehen. Schon auf dem Weg dorthin mussten einige Schwierigkeiten überwunden werden, wie der reißende Luftstrom. Nach der Ankunft wurden die Wunden wundersam geheilt, und man durfte sich bis in alle Ewigkeit an Gelagen und dem Kampf erfreuen. Es gab endlos Fleisch, da der Eber, der zum Essen serviert wurde, immer wieder erweckt werden konnte. Met floss aus den Zitzen einer Ziege.
Wali
Odins Sohn mit Rind. Er sollte den blinden Hödr für seinen versehentlichen Mord (Loki hatte seine Hand geführt) an Balder umbringen. Laut Prophezeiung sollte er an nur einem Tag zum Mann werden und sofort Hödr erschlagen. Er und sein Halbbruder Widar überlebten Ragnarök. Einer der unglücklichen Söhne Lokis hieß ebenfalls Wali.
Walküren
Ursprünglich waren sie finstere Kriegsgeister, schwarze Todesengel, die über den Schlachtfeldern schwebten und den Kämpfern im Namen Odins ihr Schicksal mitteilten. Ausgewählte Helden wurden von ihnen nach Walhall gebracht. In späteren nordischen Mythen wurden die Walküren romantisch verklärt zu Odins Schildtöchter-Jungfrauen. Nun wurden sie mit goldenem Haar und schneeweißer Haut beschrieben, Schönheiten, die in Walhall den Helden unendlich viel Met und Fleisch darboten. Auf dem Schlachtfeld zeigten sie sich als liebliche Schwanentöchter oder berittene Amazonen über dem Kampfgetümmel. Sie waren nun aber auch wesentlich verletzlicher als die grimmigen Vorgänger und verliebten sich viel häufiger in sterbliche Helden. Vor allem als Schwanentöchter waren sie in großer Gefahr, denn ohne ihr Gefieder konnten sie auf der Erde leicht gefangen werden.
Widar
Stiller und einsamer Gott, Sohn Odins und der Eisriesin Grid. Er lebte an einem friedvollen Ort namens Widi. Im Ragnarök sollte er den Fenriswolf töten, nachdem dieser seinen Vater verschlungen hatte. Mit seinem Eisenschuh sollte er gegen den Unterkiefer des Wolfes treten, ihm mit beiden Händen den Oberkiefer wegstemmen, bis die Kehle des gierigen Wolfes auseinanderriss.
Wieland (skandinavisch Wolund, altengl. Wayland)
Ein germanischer Schmiedegott, Sohn eines Seefahrers und einer Nixe. Er war berühmt für seine Handwerkskunst bei der Erstellung von Waffen und Kettenhemden.
Wingolf
Palast der Asengöttinnen.
Yggdrasil ("Furcht erregender Berg")
Die Weltenesche. Yggdrasil soll der größte und schönste Baum aller Zeiten gewesen sein. Seine Zweige überschatteten die neun Welten und wuchsen über den Himmel. Er hatte drei große Wurzeln, von denen eine nach Jötunheim (dem Land der Riesen) hinab wuchs, die zweite ins neblige Nilfheim und die dritte befand sich nahe Asgard am Brunnen der Urd.
Wie Schaffelle gepflegt werden sollten
Wolle und Leder bestehen aus 100% tierischem Eiweiß. Keime aller Art wie Pilze, Bakterien und Viren finden hier keinen Nährboden und können sich nicht vermehren. Schaffelle haben eine Selbstreinigungskraft. An der frischen Luft aufhängen und evtl. ausbürsten reichen oftmals. Sie brauchen in der Regel nicht gewaschen werden.
Es genügt vollkommen, die Felle regelmäßig kräftig auszuschütteln und zu lüften, bzw. mit einer Fellbürste aufzubürsten. Schmutz oder Flecken im Fell lassen sich mit Wasserlauge, Essigwasser oder Gallseife entfernen.
Folgendes altes Hausmittel verhilft im Winter zur Reinigung: Das Fell über Nacht in trockenem Schnee einschneien lassen und dann einfach ausbürsten.
Waschbare Felle handwarm mit natürlichem Wollwaschmittel im Wollwaschgang oder im Waschbecken reinigen, nicht schleudern, im Freien trocknen. Verfilzte Fellspitzen mit einer Fellbürste aufbürsten.
Alaungegerbte Felle oder Felle aus Weißgerbung sind nicht waschbar. Man kann sie aber in die chemische Reinigung geben. Einzelne Flecken bürstet man am besten aus, eventuell mit ein wenig Feuchtigkeit.
Herstellung von Kaseinfarben
Das Bindemittel Kasein wird aus Milch oder Quark gewonnen. Zur Konservierung dient das leicht alkalische, natürlich vorkommende Mineralsalz Borax.
Zuerst müssen die Farbpigmente zerkleinert werden, je feiner, desto farbintensiver wird die Farbe. Als Ausgangsmaterial wurde Holzkohle und gebrannter Ton verwendet. Für Gelbtöne kam auch Ocker und für Rot Eisenoxid in Frage.
Im zweiten Schritt wird das Kasein im Magerquark durch Zugabe von Borax aufgeschlossen. Eine Zugabe von Öl (z.B. Leinöl) erhöht die Wasserbeständigkeit. Kasein wird auch bereits seit dem Altertum als Leim verwendet.
Zutaten:
100g Magerquark
2 TL Borax
1 ml Leinöl
2 TL Pigment
Den Quark mit dem Borax und den Pigmenten gut mischen. Ab und zu umrühren und nach einer Stunde die Farbe auftragen. - Achtung, die Farbe ist nur begrenzt aufzubewahren, nur so viel anrühren, wie benötigt wird.
Quelle: Ask-Alamannen
Selbst gemachter Honigwein
Über eines muss man sich bei der Metherstellung von vorneherein im Klaren sein: Wer einen guten Honigwein erzeugen möchte, der sollte ein wenig Zeit und Geduld haben, denn ein „richtiger“ ausgegorener Met entsteht nicht in ein paar Stunden oder Tagen, er braucht mehrere Wochen zur Gärung. Selbstverständlich erzielt man auch schon nach ein paar Tagen ein trinkbares Ergebnis, allerdings ist der Wein in diesem Stadium nicht lange haltbar und sollte rasch verbraucht werden. Aufgrund des Restgehalts von Kohlensäure und Hefe perlt das Getränk leicht und hat einen typischen Hefegeschmack. Ein nach dieser Methode hergestellter Traubenwein wird als Federweißer bezeichnet
Wenn die Gärung so gut wie abgeschlossen ist und der Wein sich von selbst klärt, wird das Resultat als ‚Jungwein’ bezeichnet. An diesem Punkt sollte man sich etwas in Geduld üben. Zum "Betrinken" taugt der Jungwein zwar schon, denn der Alkoholgehalt nimmt auch bei längerer Lagerung nicht mehr zu, aber zugunsten eines guten und runden Geschmacks sollte man das Gebräu mindestens noch ein paar Wochen, wenn nicht sogar Monate, in der Flasche ruhen lassen.
Um einen Honigwein herzustellen, bedarf es einiger Utensilien und Zutaten, die vielleicht nicht jeder im Haus hat. Einige dieser Gerätschaften und Hilfsmittel stellen wir Ihnen deshalb kurz vor:
Gärballon
In diesem ballonförmigen Glas- oder Kunstoffbehälter (Fassungsvermögen 5 bis 50 Liter) gärt der Wein.
Gäraufsatz/Gummistopfen
Mit dem Gummistopfen wird der Gärballon verschlossen, der klassische Gäraufsatz ist ein aus Glas u-förmig gewundenes Röhrchen mit einem offenen Ende. Beim Gärprozess entstandenes Gärgas kann so entweichen, Sauerstoff kann jedoch nicht eindringen.
Thermometer
Ein Thermometer ist sowohl beim Mischen des Met-Ansatzes als auch für die Kontrolle während der Gärung wichtig.
Schlauch
Zum Abziehen des Weines wird ein Lebensmittelschlauch verwendet, er sollte ca. 2 m lang und zwischen 8-12 mm dick sein.
Flaschen/Korken
Zum Abfüllen des Honigweines sollte man Flaschen mit Korken vorrätig haben. Während Flaschen, ordentlich gereinigt, weiterverwendet werden können, sollten Korken immer neu gekauft werden. Kegelförmige eignen sich dabei für die Handverkorkung, hat man einen Verkorker, nimmt man zylinderförmige.
Honig
Die Wahl der Honigsorte wird von den Ansprüchen bestimmt, die man an das Ergebnis hat. Der Alkoholgehalt ist, abgesehen von der Wahl der Hefesorte, vor allem abhängig vom Zuckergehalt des Ansatzes. Wem es vor allem um die Prozente geht, dem ist mit einem preiswerter Kunst- oder Akazienhonig ebenso gut gedient wie mit jedem natürlichen Honig. Soll aber der Honigwein auch nach Honig schmecken, ist es ratsam, etwas mehr Geld in das Ausgangsprodukt zu investieren und z.B. zu einem aromatischen Waldhonig zu greifen.
Reinzuchthefe
Die Wahl der Hefe trägt erheblich zum Geschmack des Honigweines bei. Die unterschiedlichsten Kulturen sind zur Verwendung möglich, beliebte Weinhefen sind Portwein- oder Sherryhefe.
Hefenährsalz
Dies dient dazu, der Hefe den „Start“ zu erleichtern und ihr einen Vorteil gegenüber Fremdhefen zu verschaffen.
Schwefelpulver
Dieses Pulver wird als Konservierungsmittel verwendet. Ungeschwefelter Wein sollte hingegen rasch verbraucht werden.
Milch- oder Fruchtsäure
Grundsätzlich braucht ein Met keine Säure, allerdings kann ein wenig Fruchtsüße dem Wein eine aromatische Note mit auf den Weg geben. Hier wird meist naturtrüber Apfelsaft verwendet, welcher den Vorteil hat, dass sich die freischwebende Hefe an den Schwebstoffen festhalten kann. Alternativ kann auch ein klarer Apfelsaft und ein geriebener Apfel zugegeben werden. Milchsäure verschafft den Bakterien ebenfalls ein leicht saures Milieu, allerdings ohne die Fruchtnote.
Kieselsol
Nach der Gärung sollten sich die Trübstoffe im Ansatz von selbst als deutlich sichtbare Schicht am Boden des Gärgefäßes absetzen. Eine kühle Lagerung des Ansatzes nach der Gärung unterstützt diesen Prozess. Sollte die Selbstklärung von allein nicht vollständig verlaufen oder soll sie be-schleunigt werden, kann der Wein durch die Zugabe von Kieselsol geklärt werden. Die restlichen Schwebstoffe werden dabei gebunden und setzen sich als geleeartige Schicht am Boden ab. Nun kann der klare Teil des Ansatzes abgezogen werden.
Hat man all diese Zutaten und Utensilien zusammen, kann man mit der Herstellung eines einfachen Honigweines beginnen.
Zutaten:
Vorgehensweise:
Für diese Menge eignet sich ein 10 l großer Gärballon. Alle Utensilien sollten vor der Verwendung gründlich gereinigt werden.
Zuerst wird der Honig im Wasserbad vorsichtig auf maximal 50°C erhitzt (Grundsätzlich schadet jede Erwärmung der Qualität. Ein Honig sollte daher weder zu stark, noch zu lange erhitzt werden, denn durch die Wärme werden hitzeempfindliche Inhaltsstoffe verändert bzw. zerstört. Soweit die Theorie. In der Praxis sollte man das wiederum nicht allzu eng sehen. Der Anteil gesundheitsförderlicher Stoffe in einem Honig ist, bezogen auf die restlichen Inhaltsstoffe, eher gering. Oder um es deutlicher zu sagen: Honig besteht zum größten Teil aus Zucker.) Parallel dazu wird das zuzugebende Wasser ebenfalls erwärmt. Anschließend wird der Honig langsam und unter ständigem Rühren in das Wasser gegeben. Nach der restlosen Auflösung des Honigs lässt man die Lösung etwas abkühlen. Unterhalb von etwa 40°C kann dann bereits das Hefenährsalz, die Reinzuchthefe und der Apfelsaft zugegeben werden.
Nun wird das Gärgefäß gefüllt (5% des Balloninhaltes sollten dabei immer frei bleiben, damit der entstehende Schaum nicht den Gäraufsatz hochsteigt. Befindet sich jedoch zu viel Platz im Ballon, besteht die Gefahr der Essigbildung durch zu viel Sauerstoff.) Dann wird das Behältnis mit Gummikappe und Gäraufsatz verschlossen. Es ist empfehlenswert, die Gärung dadurch zu unterstützen, dass der Inhalt des Ballons täglich durcheinandergewirbelt wird (schwenken). Nach ca. 2-3 Wochen wird der Wein das erste Mal abgezogen, (ist die Gärung dann immer noch im Gange, den Ansatz etwas wärmer lagern), d.h. der klare Teil wird mithilfe des Schlauches aus dem Behälter entfernt, sodass nur noch der während der Gärung entstandene Schlamm am Boden des Ballons übrig bleibt.
Dafür führt man den Schlauch an seine Lippen und saugt die Flüssigkeit an, sobald diese von alleine fließt. Ein zweiter Behälter ist dafür notwendig, dies kann zur Überbrückung ein Eimer sein, nach der Reinigung des Ballons sollte die Flüssigkeit aber so schnell wie möglich wieder in den Ballon zurückgegeben werden (Vermeidung der Essigbildung). Die direkte Umfüllung in einen zweiten Ballon ist einfacher und risikofreier. Nach einer weiteren Woche hat sich erneut ein Hefeabsatz gebildet - nun sollte der Ansatz bereits geschwefelt werden. Einige Tage später ist die Gärung beendet. Sollten sich die Trübstoffe nicht selbsttätig absetzen, kann die Klärung durch Zugabe des Kieselsols herbeigeführt werden. Der Wein sollte einen Tag nach der Zugabe abgefüllt werden, er wird also zum zweiten Mal abgezogen, in die Flaschen gegeben und verkorkt. Man kann den Honigwein schon in diesem Zustand trinken (also nach ca. 4-6 Wochen nach dem gesamten Prozess), der Geschmack ist süß, aber nicht mehr bitter. Eine längere Lagerung ist jedoch geschmacklich von Vorteil (siehe oben).